Die Methoden des hydraulischen Abgleichs

Systematische Verfahren zur Problemlösung

Warum benötigen wir denn überhaupt verschiedene "Methoden" für den hydraulischen Abgleich von Heizungsanlagen im Bestand? Ist DER hydraulische Abgleich denn nicht schon komplex genug? Auf der Suche nach einfachen Erklärungen bin ich auf die Definition der Methode = Ein systematisches Verfahren zur Gewinnung von Erkenntnissen (Wikipedia) gestoßen.

Denn auch bei einer Anlagenoptimierung mit dem Baustein des hydraulischen Abgleichs führen viele Wege zum Ziel. Nur welcher Weg ist denn der richtige? Wie ist das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen zu bewerten? Was ist "praxisgerecht"? Wie sieht es schlussendlich mit der Effizienz oder dem Wohnkomfort bzw. der thermischen Behaglichkeit aus?

Gerade in den letzten Monaten tauchten in der Branche immer mehr Begriffe wie der "dynamische Abgleich" oder der "automatische Abgleich" auf. Deshalb habe ich mir die Mühe gemacht und den Versuch gestartet, die Begriffe zu definieren und diese Methoden aufzuzeigen, damit wir in Zukunft eine Sprache sprechen und der eine auch versteht was der andere meint :-D

Die Heizlastberechnung als Basis

Eine vereinfachte, raumweise Heizlastberechnung ist immer die Voraussetzung für eine fachlich korrekte Berechnung / Nachplanung in Bestandsgebäuden!

Die Zonierung in Verbrauchereinheiten

Basierend auf meinem Ansatz der Zonierung (Abgleichstrategien Schritt 1) möchte ich einen weiteren Begriff ins Spiel bringen. Die "Verbrauchereinheit" Unser Ziel sollte immer sein, die Verbrauchereinheit (quasi ein Bereich, eine Zelle, der/die Energie benötigt) möglichst klein zu halten. Dies ist auch oder gerade unter dem Aspekt der Anlagendynamik ("Stichwort smarthome") ein ganz wichtiger Punkt. Im Idealfall wäre dies bei einer Zweirohranlage immer ein Raum mit einem Heizkörper.

Die folgende Grafik soll dies noch einmal bildlich aufzeigen (horizontale Variante: Natürlich funktioniert das hier so nicht - bitte Vorstellungsvermögen aktivieren ;-))  ...

Damit die "richtige Wassermenge" (der notwendige Massenstrom) auch zur Verfügung steht, benötigen Sie neben einem Systemverständnis die geeigneten Armaturen inkl. einem Grundlagenwissen über die Funktion auch Kenntnisse über die Prozesse der Umsetzung, wie der benötigte Massenstrom ermittelt werden kann.

  • Die Funktion im Betrieb: Armaturen für den statischen oder dynamischen Abgleich
  • Der Prozess der Auslegung: Art zur Ermittlung / Umsetzung der Massenstrombegenzung (Berechnung/Software oder "Automatik")

 

Die Funktion der Komponenten

Die folgende Grafik zeigt Ihnen die Armaturen für eine Anlage mit Heizkörpern und deren Funktion für den statischen Abgleich (druckabhängig) und den dynamischen Abgleich (druckunabhängig). Wichtig: Nur druckunabhängige Armaturen halten den Nennmassenstrom in jedem hydraulischen Lastfall konstant.

 

Der Prozess der Auslegung

Die nächste Grafik (Armaturen für Heizkörper) zeigt Ihnen einfach den Unterschied bei der Auslegung der Armatur zwischen der Berechnung und der "Automatik" auf  - mehr später im Kapitel "Berechnung via Automatik"

Ich möchte Ihnen 8 Methoden (systematische Verfahren) aufzeigen, die logisch aufeinander aufbauen. Zum Schluss gibt es noch Beispielanlagen, die, grafisch dargestellt, die Kombinatorik noch einmal bildlich und hoffentlich veständlich aufzeigen sollen.

8 Methoden - oder 12 ? :-\

.... keine Angst - alles ist vollkommen logisch!

 

Aktuell: Der neue Leitfaden für den hydraulischen Abgleich in der BEG

Damit es bei beim Nachweis für Fördermaßnahmen keine "Überraschung" gibt und der Kunde sich anschließend auch über ein funktionierendes System freuen kann -> Zum Leitfaden