Fachwissen hydraulischer Abgleich

Die Abgleichstrategien

Abgleichstrategien? Gibt es denn mehrere?  Ja! Aber diese Strategien basieren alle auf den Gesetzen der Physik und unterscheiden sich nur im Aufwand, den Sie betreiben und der Genauigkeit, die Sie erzielen möchten.

Ich unterscheide 3 Fälle:

  • Der hydraulische Abgleich von Altanlagen bei nahezu unveränderter Heizlast seit der Erstellung des Gebäudes (Plan A)
  • Der hydraulische Abgleich von Altanlagen nach einer merklichen Reduzierung des Heizlast durch die zusätzliche Isolierung der Gebäudehülle (Plan B)
  • Der hydraulische Abgleich von Neuanlagen (Plan C)


Plan A - Strategie für Altanlagen mit nahezu unverändertem Heizwärmebedarf (wie Verfahren A)

Auf der Basis vorgegebener Differenzdrücke (Heizkörperventil und Strangregler/Pumpe) wird über die angenommenen / vorgegebenen Heizmitteltemperaturen (z.B. 70/55) und die bekannten Baugrößen der vorhandenen Heizkörper die tatsächliche Leistung der Heizkörper ermittelt.
Annahme
: Der Wärmeverlust des Raumes ist identisch mit dem Wärmegewinn durch den Heizkörper.

Dies ist die Vorgehensweise, die ich in der Abgleichstrategie für Altanlagen (Zonierung, Begrenzung) beschrieben habe und die für zigtausende von Bestandsanlagen anwendbar ist - und funktioniert: Mit praxisgerechten Vorgaben und den geeigneten Armaturen.
Aufgrund der vielen Unbekannten muss die Anlage anschließend im Betrieb optimiert werden (Heizkurve). Die Berechnung erfolgt mit der Heizkörper-/Ventilauslegung in DanBasic 6


Plan B - Strategie für Altanlagen mit merklich reduziertem Heizwärmebedarf (wie Verfahren B)

Hier gibt es nur eins: Rechnen und gegebenenfalls zusätzlich messen (nur den U-Wert der neu isolierten Außenwand). Es muss die neue Heizlast je Raum (Watt) und/oder für das Gebäude (W/m²) ermittelt werden. Ohne diese Angaben ist ein hydraulischer Abgleich eines Rohrnetzes nicht möglich !
Sie benötigen die Leistung je Raum, um über eine (abgesenkte) "neue" Vorlauftemperatur bzw. Spreizung (in Abhängigkeit zu dem geplanten Wärmeerzeuger) die Leistung und den Massenstrom am Heizkörper zu ermitteln. Dieser ist die Basis für den zur Ermittlung des Voreinstellwerts benötigten Kv-Wertes am Ventil. Die Berechnung erfolgt mit einer Heizkörper-/Ventilauslegung in DanBasic 6


Plan C - Strategie für Neuanlagen

Nun, hier sollte man tun, was schon immer gemacht werden sollte ... nämlich rechnen ! ... und zwar mit einer professionellen Heizlast-/Rohrnetzberechnung.l