Systembetrachtung Zweirohranlagen

Zusammenfassung der Grundvoraussetzungen - Was tun ?

  • Sind keine voreinstellbaren Ventile eingebaut, so müssen diese nachgerüstet werden. Bei Danfoss besteht außerdem oft die Möglichkeit, die alten (nicht voreinstellbaren) Einsätze durch neue, voreinstellbare Ventileinsätze zu ersetzen (Lösung2). Das Ventilgehäuse muss dazu nicht ausgebaut werden – es wird nur der Einsatz getauscht => kein Schmutz im Wohnraum, die Anlage ist technisch auf dem neuesten Stand.
  • Wird ein Brennwertgerät installiert und/oder der Wärmebedarf erheblich reduziert, so sollten unbedingt Ventile mit Feinstvoreinstellung installiert werden. Ein geringerer Wärmebedarf und eine große Spreizung erfordern Ventile mit kleinen Kv-Werten. Die im Handel standardmäßig erhältlichen Ventile mit Voreinstellung sind oft zu groß für kleine Volumenströme. Die sich dadurch ergebenden sehr kleinen Voreinstellwerte können in der Praxis zu Verschmutzungsproblemen führen. Zusätzlich werden die Regeleigenschaften merklich verschlechtert.
  • Eine Einstellung der Rücklaufverschraubung ist generell nicht zu empfehlen. Die Einstelltoleranzen viel zu groß, die Grund Kv-Werte zu hoch, die Einstellung zu zeitaufwendig und so gut wie nicht nachprüfbar.
  • Sind voreinstellbare Ventile vorhanden, müssen dies nur eingestellt werden. Geschätzter Anteil der durchgeführten Voreinstellung: zur Zeit: magere 10% !!! L Wie ?  Anlage oder Anlagenabschnitte mit eindeutig definierten Differenzdrücken einteilen. Der Bezugspunkt ist entweder die Pumpe (flache Kennlinie, oder Konstantdruck) oder der einstellbarem Differenzdruckregler. Die Voreinstellwerte der Thermostatventile sind mit den geeigneten „Werkzeugen“ zu berechnen und zu dokumentieren !
  • In kleinen Wohneinheiten die alte Pumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe mit dp Konstantregelung  tauschen. Förderhöhe so gering wie möglich halten (1,0 bis 1,5 m sind meistens völlig ausreichend).
  • Größere Wohneinheiten benötigen für klar zu definierende Differenzdrücke in Anlagenteilen einstellbare Differenzdruckregler. Nur so ist im Teil- und Volllastfall eine optimale Wasserverteilung bei hohem Wohnkomfort zu ermöglichen. Ebenfalls sollte die Heizungsumwälzpumpe durch eine neue, sparsamere Pumpe ersetzt werden.
  • Bei Brennwertgeräten (Wandgeräten) mit hohen, vorgegebenen Förderhöhen der integrierten Pumpe sind ausnahmslos einstellbare Differenzdruckregler zu verwenden.
  • Der Wärmeerzeuger (Gastherme) ist, wenn möglich, im Wohnbereich zu platzieren. Grund: Die Bereitschaftsverluste (Auskühlung über die Oberfläche) kommen teilweise dem Wohnraum zugute.

 

Der Berechnungsansatz für Bestandsanlagen

Sollwert Differenzdruckregler: 100 mbar (1 m)  /  Sollwert Pumpe mit max. 150 mbar (1,5 m) für den Strang (Zone) sind völlig ausreichend.

Vorgabewert Differenzdruck über dem Ventil: 50 mbar. Dies entspricht einer Ventilautorität von 0,5 für den betrachteten Anlagenteil.

Hinweis: Vorgabewerte bis/um 100 mbar über dem Ventil sind kritisch zu betrachten, da diese zu sehr kleinen Voreinstellwerten (Gefahr der Verschmutzung), kleinen xp-Bereichen (schlechte Regelcharakteristik) und höheren Pumpenförderhöhen (Energiekosten !) führen.

Bitte an dieser Stelle unbedingt das Kapitel Abgleichstrategien für Bestandsanlagen lesen!

Die Werkzeuge zur Berechnung: Der Datenschieber für den hydraulischern Abgleich im Gebäudebestand oder kleine, praxisgerechte Softwaretools wie DanBasic, mit dem zusätzlich die Heizkörperleistungen be- oder nachgerecht werden können, incl. der Dokumentation der Voreinstellwerte.