Der Systemgedanke

Warum spart man durch den hydraulischen Abgleich?

Weil durch den hydraulischen Abgleich nur so viel Energie bereitgestellt wird, wie tatsächlich benötigt wird. Und weil der hydraulische Abgleich die Basis für eine (weitere) Systemoptimierung ist.



Dieses Systemdenken wurde und wird leider immer noch nicht strukturiert nach einem "Fahrplan" für Bestandsgebäude umgesetzt. Dabei ist die Gebäudehülle unter dem Gesichtspunkt der Güte der Wärmedämmung eine ganz entscheidende Komponente, die in Bezug auf den hydraulischen Abgleich nicht außer Acht gelassen werden darf!

Wenn ich einige Diskussionen zwischen Fachleuten und/oder "Hilfesuchenden" verfolge, sowohl in Foren als auch in Einzelgesprächen, fällt immer wieder auf, dass grundlegende Zusammenhänge nicht bekannt oder falsch bewertet werden, was zu kaum zufriedenstellenden Resultaten führt.

Vorab eine Definition, die schon inhaltlich aufzeigt, dass ein hydraulischer Abgleich thermische Energie sparen kann:

  • Die richtige Wasser-/Wärmemenge zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Oder mit anderen Worten: Man möchte es im Idealfall für einen bestimmten Zeitraum an dem Ort, an dem man sich gerade befindet, ausreichend warm haben .

Diesen Merksatz erweitert um die Aussage ...

  • damit die installierte Regelungstechnik (selbsttätige Regler oder elektronische Regelung) ihrer eigentlichen Aufgabe, der Fremdwärmenutzung (die inneren Lasten), optimal nachkommen kann.

Wer nun noch die Logik des Systems Haus bzgl. Nachfrage und Angebot an thermischer Energie versteht ....

  • Notwendige Heizlast je Raum (in Gebäuden mit unterschiedlichem Wärmeschutz und unterschiedlicher Bauweise)
  • Zu erbringende Heizleistung über die Heizfläche, Massenstrom und Übertemperatur (in Abstimmung mit dem Wärmeerzeuger)
  • Bereitgestellt in jedem Lastfall unter definierten Rahmenbedingungen zur gewünschten Zeit
  • Notwendige, abgestimmte Regelungstechnik zur Nutzung von Fremdwärme
  • Einfluss des Nutzers (Nutzerverhalten und Anspruch)

begreift schnell, dass der Baustein "hydraulischer Abgleich" (als einer von mehreren) im Kontext mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen immer zu unterschiedlichen Einsparungen führen wird. Aber immer unter dem Gesichtspunkt eines unschlagbaren Kosten-/Nutzenverhältnisses.

Der hydraulische Abgleich ist die Basis für eine weitere, notwendige Systemoptimierung, der eigentlich nichts spart, sondern die Energieverschwendung durch eine optimierte Wärmeverteilung minimiert. Und dies bei einer gleichzeitigen Maximierung des Anlagennutzungsgrades.

Nächster Schritt: Wieviel man spart!