29.11.2025
Aktuelle Studien zur Wärmepumpe / Kritik
1. Das Forschungsprojekt des Frauenhoferinstitutes (ISE)
Hier finden Sie eine kurze Übersicht des ISE Forschungsprojektes
- Die Presseinformation
- Übersicht und download der kompletten Studie
- Interview Danny Günther
Hierzu mein Kommentar / Kritik:
Vorab: Sicher eine gute Studie, die das Potential des zukünfigen Wärmeerzeugers Nr.1 im Wohnbau aufzeigt. Dennoch sind einige Aussagen zu hinterfragen und auch zu diskutieren.
Aussage in der Presseinformation: .... Die Untersuchung zeigte auch, dass ausreichend dimensionierte Heizkörper im Mittel mit ähnlich niedrigen Temperaturen betrieben werden können wie Flächenheizungen. .... Stimmt, aber eine Nachrechnung bzw. ein Teilaustausch der Heizkörper findent flächendeckend in Bestandsanlagen NICHT statt. Hier wird über die Laufzeit viel Energie verschwendet.
Aussage in der Presseinformation: .... Beispielsweise waren viele Wärmepumpen auf den Verbrauch bezogen überdimensioniert .... die Schalthäufigkeiten lagen bei einigen Anlagen im sehr hohen Bereich .... Mein Fazit: Es wird nur der Wärmeerzeuger getauscht, eine Systemanalyse findet nicht statt.
Aussage im Interview: ..... Wärmepumpen großzügig dimensioniert ...... in den meisten Anlagenlagen lagen keine Plaungsunterlagen vor .... auf keinen Fall Sicherheitszuschläge on Top.... Mir fehlen die Worte: KEINE Planungsunterlagen ????
Im Bericht Kapitel 4.1.4 Sanierungsgrad: .... Die im Forschungsvorhaben betrachteten Gebäude haben bei allen Bauteilen eine signifikant höhere Sanierungsrate als im Bundesdurchschnitt. ... Ergo werden sich flächendeckend im Bestand niedrigere JAZen ergeben.
Mein Fazit: Die WP wird ihrer "Weg" gehen, aber bitte - ich wiederhole mich zum 1000endsten Mal: Zuerst "kopfwerken" ... und dann "handwerken"
2. Wärmepumpenpraxis im hessischen Wohngebäudebestand (IWU)
Hier die kurze Übersicht
- Energetische Gebäudebewertung und -optimierung
- Übersicht Studie Stand 2025/06
- Endbericht (295 Seiten)
Kommentar: Wo klemmt es auch hier ? Zitat: Nur bei rund 60 Prozent der Anlagen wurde eine Heizlastberechnung durchgeführt, und bei etwa der Hälfte erfolgte ein hydraulischer Abgleich. Häufig fehlten zudem eine ausreichende Einweisung in die Bedienung sowie eine intuitive Steuerung der Anlagen. Funktionen zur Eigenstromverwendung oder zu dynamischen Stromtarifen blieben weitgehend ungenutzt.
Noch Fragen ?
... und ich bezweifele, dass die geeigenten Armaturen zu Einsatz kamen und kaum "Optimierungsberechnungen" durchgeführt wurden.


