Dynamischer hydraulischer Abgleich am Ventilheizkörper

Druckunabhängigen Hahnblock einbauen und Einbauventil voreinstellen

Das Ziel:

  • Gewünschter Massenstrom* an jedem Heizkörper in jedem Lastfall
  • Gleichmäßige Massenstromverteilung in Aufheizphasen
  • Gute Regeleigenschaften des Thermostatventils
  • Keine Probleme mit Fließgeräuschen
  • Einbauventil mit Voreinstellung kann weiter genutzt werden
  • Keine Rohrnetzberechnung notwendig**

* ermittelt nach Verfahren A oder B (ohne/mit raumweiser Heizlast) und Annahme der Systemtemperaturen (siehe auch hier - Tab.4)

** aber trotzdem sinnvoll für eine Minimierung der Pumpenleistung oder in Kombination mit anderen Verbrauchern in größeren Anlagen / Rohrnetzen! 

Eine weitere Alternative zu Schritt 1 und 2 ist der dynamische oder druckunabhängige Hahnblock in Kombination mit einem voreinstellbarem Enbauventil. Im Prinzip werden die Funktionen Differenzdruckregelung und Massenstrombegrenzung von zwei Komponenten "erledigt" Pro Strang sind dann nur noch Absperrventile einzubauen (bitte den max. Differenzdruck über dem Hahnblock = 0,6 bar / 60 KPa beachten)

Dadurch wird (dynamisch) für jeden Lastfall der Massenstrom an der kleinsten "Verbrauchereinheit", nämlich dem Heizkörper, konstant gehalten.

Für das Einbauventil muss natürlich auch ein Einstellwert auf der Basis eines gewünschten Massentroms (ermittelt auf der Basis einer vereinfachten, raumweisen Heizlastberechnung UND der Heizkörperüberdimensionierungsfaktoren :-!)  ermittelt und eingestellt werden. 

Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied in der Berechnung:

  • Druckunabhängiges, voreinstellbares Ventilgehäuse: Der notwendige, berechnete Massenstrom wird einfach anhand einer Skala/Tabelle eingestellt und immer eingehalten, wenn der Differenzdruck über dem Ventil mindestens 10 KPa (100 mbar) beträgt.
  • Druckunabhängiger Hahnblock: Der notwendige, berechnete Massenstrom wird einfach anhand einer Skala/Tabelle (Danfoss) oder den (berechnten) Kv-Wert (kein Danfoss) eingestellt und immer eingehalten, wenn der Differenzdruck vor dem Hahnblock mindestens 15 KPa (150 mbar) beträgt.

Dies verdeutlicht nochmals folgendes Diagramm:

Was bedeutet dies nun für die Praxis? Druckunabhängige Hahnblöcke haben speziell in Bestandsanlagen einen großen Vorteil: Sie können im Prinzip bei kleineren und mittleren Anlagengrößen (Einfamilienhäuser / kleinere Wohneinheiten) auf eine Rohrnetzberechnung** verzichten. Und selbst wenn Sie eine Berechnung aufgrund von Annahmen durchführen würden ist noch lange nicht gewährleistet, dass das Berechnungsergebniss den realen Werten entspricht. Sie müssen eigentlich nur folgende Punkte beachten:

  • Der einzustellende (reale) Massenstrom muss berechnet werden
  • Der notwendige Differenzdruck am Ventil darf nicht kleiner als 15 KPa betragen.
  • Die oft ungenaue Nachrechnung des Rohrnetzes kann entfallen
  • Ein Praxiswert für die Einstellung der Heizungspumpe: 20 Kpa (2,0 m) und dp-Konstant
  • Eine Pumpenoptimierung zur Ermittlung der realen Druckverhältnisse und Einsparung an Hilfsenergie (Strom) ist dringend zu empfehlen

Zwei Lösungen für den dynamischen Abgleich

Welche Lösung ist denn nun die "Beste"? Thoretisch die Lösung mit dem dynamischen Hahnblock am Heizkörper, aber praktisch? Meine Meinung: Beide Lösungen funktionieren sehr gut und werden sich in der Praxis auch unter energetischen Gesichtspunkten nichts geben. Möge die Regelung am Heizkörper ein Prozentpünktchen mehr bringen, aber eine Entscheidung für die eine oder andere Lösung hängt in der Praxis viel mehr von den Gegebenheiten vor Ort ab. 

Wichtig ist: Der Abgleich MUSS dynamisch erfolgen!